Skaldea




















Tingdrasil

In den wenigen Momenten,
in denen ich ehrlich mit mir war,
wusste ich,
dass ich 
über die Seelenwiesen

meiner Ahnen
streifen sollte

*

neun Welten am Baum
neuntausend Monde zuvor
erinnere Dich
wir waren dabei
wir sahen das Ende
wir sahen das Tor
drei eisige Winter
dann war es vorbei

aus Feuer und Eis blüht Staub

 ein Fürst betrat Midgard
nannte uns Spreu
nannte uns Sklaven
erfand uns neu
brannte Erinnerung
mit Feuer aus
Hunger und Leiden
füllten das Haus

Eis erdet Feuer in Staub

 die Freude erkaltet
das Glück verblasst
der Fürst führte eisern
mit Angst, Scham und Hass
die alten Götter
Vineta versunken
die Liebe, das Lachen
im Mahlstrom ertrunken

Staub weidet Feuer und Eis

 nach neuntausend Monden
zerrinnen die Fesseln
der Fürst erlischt
mit all seinen Fresken
die Morphis Genesis
öffnet die Tore
Erinnern erweckt
neue Welten

Welten weben Wesen im Sein

 die alten Welten gehen Wege
die neuen Welten ihnen gleich
so wachsen alt wie neu
am Baum
für beide
ist der andre Traum
Du Welt des Fürsten
reise weiter

Wesen weben das Sein in den Welten

 wir alle leben beide Welten
teilen uns wie einst und je
in der Bewusstheit
schöpfen Seelen
Glück, Freude, Liebe
und all das Sein
schwingt höher, reiner
auf neuer Reise

Das Sein webt die Welten der Wesen

das Schiff der alten Welt entschwindet
jenem wachen, offnen Blick
das neue Sein sein Dasein findet
und blickt schon bald nicht mehr zurück
die alten Götter kehren wieder
jedoch es scheint sie sind verjüngt
ihr Wesen bunt wie ihr Gefieder
die Namen flüstert uns der Wind

Auf Dämmerung folgt Nacht folgt Dämmerung

 der Fürst verblasst im lichten Schiff
dem Regenbogen totgeweiht
die Ordnung aller lichten Wesen
schwingt von nun an gleich in gleich
die Götter sind der Wesen Diener
die Diener sind der Wesen Gott
so bringt die Sehnsucht aller Wesen
das Sein der Dinge nun ins Lot

Auf Tag folgt Dämmerung  folgt Nacht

 die alten Werte werden blass
vergehen bald schon unserm Sinn
da war doch ...
da war doch was …
ich weiß es nicht mehr
aus dem Sinn
das lichte Schiff streift Freudentöne
es strebt zu sanften Ufern hin

 

Auf Dämmerung folgt Tag folgt Dämmerung

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